Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg

11/14/2024 | News release | Distributed by Public on 11/15/2024 04:42

Erstes Lernwelten Lab in der Lausitz

Erstes Lernwelten Lab in der Lausitz

Auftakt für zukunftsweisende Bildungsprojekte und nachhaltige Zusammenarbeit am 12. November 2024 am Senftenberger Campus der Brandenburgischen Technischen Universität. 30 Vertreter*innen aus Bildungs- und Forschungseinrichtungen, der Lausitzer UNESCO-Stätten, des immateriellen Kulturerbes sowie regionale Praxispartner entwickelten Ideen für Bildungsangebote in der Lausitz

Auf Einladung des aus dem UNESCO-Biosphärenreservates Spreewald agierenden Projektes Erbe der Lausitz (UNESCO 5) und dem Fachgebiet Erziehungswissenschaften der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg wurden unter dem Motto "Lausitzer Lernwelten - Wir bewegen Bildung mit UNESCO" beim ersten Lernwelten Lab innovative Ideen für Bildungsprojekte in der Lausitz entwickelt. In verschiedenen Workshops erörterten die Teilnehmenden das Potenzial der Lausitzer UNESCO-Stätten als außerschulische Lernorte und Reallabore für die Lehre. Im Fokus stand insbesondere die engere Verknüpfung von universitärer Lehre mit den kulturellen und natürlichen Ressourcen der Region, einschließlich der Sorben. Auf diese Weise sollen junge Menschen stärker in das regionale Erbe eingebunden werden.

Außerschulische Lernorte als Reallabore der Lehre

Koordiniert vom Erbe der Lausitz brachte das Lernwelten Lab Lehrstühle der Erziehungswissenschaften, des Lehramts, der Sozialen Arbeit und der Objektforschung der BTU Cottbus-Senftenberg mit wichtigen regionalen Institutionen wie beispielsweise dem Sorbischen Institut oder dem Bundesinstitut für Raumforschung an einen Tisch. Im kreativen Austausch wurden inspirierende Projektideen entwickelt, die aus den UNESCO-Stätten und dem immateriellen Kulturerbe lebendige Reallabore für die Lehre machen.

Der interdisziplinäre Austausch stand dabei im Vordergrund, um die Projektideen aus Perspektive der unterschiedlichen Expertinnen und Experten direkt auf die Merkmale umsetzbar, bedarfsgerecht, gewinnbringend und zielführend zu überprüfen. Das Ziel: die Lausitzer UNESCO-Stätten und das immaterielle Kulturerbe als lebendige Lernorte in die Ausbildung und Lehre an der Hochschule zu integrieren.

"Unsere Lausitzer UNESCO-Stätten und das immaterielle Kulturerbe sind lebendige außerschulische Lernorte. Sie öffnen uns Fenster in die Vergangenheit und zeigen Wege in die Zukunft. Hier liegt ein riesiges Potenzial, das wir gemeinsam heben können," betont Susann Troppa, Projektleiterin vom Erbe der Lausitz (Projekt UNESCO 5).

Prof. Juliane Noack Napoles, Leiterin des Fachgebietes Erziehungswissenschaften und Studiengangs Lehramt Primarstufe an der BTU, unterstreicht: "In einer Zeit, in der die Bedeutung der Bildung für nachhaltige Entwicklung und zunehmend ein Bewusstsein für kulturelles Erbe in den Fokus rückt, ist die Kooperation zwischen UNESCO und Universitäten in der Lausitz von zentraler Bedeutung. Sie trägt nicht nur zur Bewahrung des einzigartigen Erbes der Region bei, sondern auch zur Bildung einer Generation von verantwortungsbewussten Bürgerinnen und Bürgern, die in der Lage sind, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.

Ungenutztes Potenzial im Bildungsbereich heben

Bereits im Vorfeld der Veranstaltung hatten über 130 Lehramtsstudierende am Vormittag ihre Ideen zu den Lausitzer UNESCO-Stätten und der Rolle des immateriellen Kulturerbes eingebracht. Eine Befragung zeigte, dass die meisten der Studierenden zwar aus der Lausitz stammen, jedoch in ihrer Schullaufbahn keine der UNESCO-Stätten der Region besucht haben.

In der interaktiven Vorlesung wurde daher nicht nur das Potenzial vom Erbe der Lausitz als außerschulische Lernorte und Reallabore aufgezeigt, die Studierenden entwarfen auch erste Projektideen, wie das kulturelle Erbe der Lausitz eine stärkere Rolle im Unterricht spielen könnte.

Neues Bewusstsein und Perspektiven für die Lausitz schaffen

Die Veranstaltung hob auch das Potenzial hervor, das die verschiedenen Fachbereiche der BTU Cottbus-Senftenberg mit den UNESCO-Stätten und dem immateriellen Kulturerbe gemeinsam erschließen können. Prof. Dr. Juliane Noack Napoles sagt dazu: "Diese Orte bieten uns eine Bühne, um Wissen praxisnah zu vermitteln und zu vernetzen. Das Besondere an diesen Lernorten geht noch weiter: Sie sind Reallabore! Hier können wir die Lausitz lebendig in die Lehre integrieren und eine neue Perspektive für die Region schaffen".

Nächste Schritte und Förderung für innovative Ideen

In Vorabbefragungen und im Expertendialog im Rahmen des Lernwelten Labs wurde deutlich, dass insbesondere die Vernetzung untereinander und Verzahnung miteinander gestärkt werden muss. Unter der Dachmarke "Lausitzer Lernwelten - Wir bewegen Bildung mit UNESCO" fokussieren sich die Projektverantwortlichen vom Erbe der Lausitz in den kommenden Monaten daher darauf, bestehende Angebote zu bündeln und sichtbarer zu machen. Angedacht ist dabei auch, mittels KI-Unterstützung erste Unterrichtsmaterialien zum Erbe der Lausitz zum Download zur Verfügung zu stellen.

In enger Absprache mit den Lehrverantwortlichen der BTU Cottbus-Senftenberg werden darüber hinaus die besten Ideen aus dem Lernwelten Lab und weitere innovative Bildungsformate in den nächsten Monaten zur Förderfähigkeit weiterentwickelt. Zu den im Lernwelten Lab entwickelten Projektideen gehören neben transnationalen Exkursionen sowie einem Exkursionspass auch Stipendienprogramme, ein Masterstudiengang sowie die Nutzung von weiteren KI-gestützten Lehrmaterialien und VR-Formaten.

Langfristiges Ziel dieser und weiterer Maßnahmen ist es, die Verzahnung und Kommunikation der Bildungsangebote der Lausitzer UNESCO-Stätten und des immateriellen Kulturerbes zu stärken sowie die Nutzung der Stätten bereits in der Lehrausbildung zu verankern. Damit können die Lausitzer UNESCO-Stätten und das immaterielle Kulturerbe einen bedeutenden Beitrag zur regionalen Identität und Bildung in der Lausitz leisten.

Hintergrund

Das Projekt "Lausitzer UNESCO-Stätten unterstützen eine nachhaltige Transformation der Lausitz" (UNESCO 5) vernetzt grenzüberschreitend die Lausitzer UNESCO-Stätten und das immaterielle Kulturerbe der Region miteinander. Unter der Trägerschaft des Landes Brandenburg wird es im Rahmen des Programms "Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten (STARK)" durch das Bundesamt für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird.

Die Veranstaltung Lernwelten Lab wurde durch das Erbe der Lausitz (Projekt UNESCO 5) im Sommer 2024 gewonnenen Förderpreis ermöglicht, den die Deutsche UNESCO-Kommission, die Henkel AG & Co. KGaA und die Fritz-Henkel-Stiftung für die Entwicklung von innovativen Bildungsangeboten ausgelobt hatte.

Kontakt Projektverantwortliche
Susann Troppa
Projektleitung "Erbe der Lausitz"
UNESCO-Biosphärenreservat Spreewald
Tel: +49(0)3542/8921-15 oder -18
E-mail: unesco5(at)lfu.brandenburg.de

www.erbe-lausitz.eu

Kontakt

Prof. Dr. Juliane Noack Napoles
Erziehungswissenschaften für die Soziale Arbeit
T +49 (0) 355 5818-414
noacknap(at)b-tu.de

Ralf-Peter Witzmann
Kommunikation und Marketing
T +49 (0) 3573 85-283
ralf-peter.witzmann(at)b-tu.de
[Link] Prof. Dr. Juliane Noack Napoles, Leiterin des Fachgebietes Erziehungswissenschaften an der BTU, begrüßt die Gäste am Senftenberger Campus der Universität (Foto: BTU, Sascha Thor)
[Link] Susann Troppa während ihrer Rede. Sie leitet das Projekt "Erbe der Lausitz" im Land Brandenburg (Foto: BTU, Sascha Thor)
[Link] Vertreter*innen aus Bildungs- und Forschungseinrichtungen, der Lausitzer UNESCO-Stätten, des immateriellen Kulturerbes sowie regionale Praxispartner trafen sich zum ersten Lernwelten Lab Lausitz (Foto: BTU, Sascha Thor)
[Link] Konstruktive Arbeitsatmosphäre während der Veranstaltung (Foto: BTU, Sascha Thor)
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