11/07/2024 | Press release | Distributed by Public on 11/07/2024 13:04
Ein neuer Bericht von WHO/Europa mit dem Titel "Gesundheitsförderliche Bewegung in der Europäischen Union (2024)"* präsentiert die neuesten Daten zum Bewegungsverhalten in der Europäischen Union (EU) und die Fortschritte, die dabei erzielt wurden, gesundheitsfördernde körperliche Aktivität zu einem integralen Bestandteil des Lebens der Menschen zu machen.
Der Bericht zeigt, dass es bei der Umsetzung von Handlungskonzepten zur Bewegungsförderung in der EU zwischen 2015 und 2024 markante Verbesserungen gegeben hat.
Der HEPA-Überwachungsrahmen - der zur Überwachung der Umsetzung der Leitlinien für Bewegungsverhalten in der EU eingerichtet wurde - zeigt, dass die Umsetzung von Konzepten mit Blick auf 23 Indikatoren, die einen umfassenden nationalen Ansatz für die Bewegungsförderung darstellen, von 64,7 % im Jahr 2015 auf 81,8 % im Jahr 2024 gestiegen ist. Dieser Fortschritt deutet auf ein insgesamt wachsendes Bekenntnis zur Bewegungsförderung als entscheidender Bestandteil der öffentlichen Gesundheit hin.
Trotz der zunehmenden Ausarbeitung und Umsetzung von Konzepten zeigen die neuesten verfügbaren Daten der WHO zum Bewegungsverhalten, dass die globale Prävalenz unzureichender körperlicher Aktivität im Jahr 2022 bei 31,3 % lag - ein Anstieg von 23,4 % im Jahr 2000. Wenn sich diese Trends fortsetzen, wird die Zielvorgabe des Globalen Aktionsplans der WHO zur Bewegungsförderung für den Zeitraum 2018-2030, Bewegungsmangel um 15 % zu senken, in den meisten Ländern nicht erreicht werden.
"Wir stellen fest, dass immer mehr EU-Länder evidenzbasierte Maßnahmen zur Bewegungsförderung ergreifen, z. B. durch die Umsetzung schulischer Programme für die Bewegungsförderung und die Förderung einer aktiven Fortbewegung, die Ungleichheiten abbauen können", erklärt Dr. Kremlin Wickramasinghe, Regionalbeauftragter für Ernährung, Bewegung und Adipositas bei WHO/Europa.
Körperliche Aktivität ist unerlässlich für die Prävention nichtübertragbarer Krankheiten, die größte gesundheitliche Bedrohung in der Europäischen Region der WHO, auf die 90 % aller Todesfälle zurückgehen.
Eine Steigerung der körperlichen Aktivität auf das empfohlene Mindestmaß (150 Minuten mäßig intensiver körperlicher Aktivität pro Woche) in der EU würde dazu führen, dass bis 2050 11,5 Mio. neue Fälle nichtübertragbarer Krankheiten, darunter 3,8 Mio. Fälle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, 3,5 Mio. Fälle von Depressionen, knapp 1 Mio. Fälle von Typ-2-Diabetes und mehr als 400 000 Fälle verschiedener Krebsarten, vermieden werden könnten
Die wirtschaftlichen Vorteile einer Steigerung der körperlichen Aktivität gehen über die unmittelbaren Einsparungen im Gesundheitswesen hinaus, die auf 8 Mrd. € pro Jahr geschätzt werden. Länder, die in die Bewegungsförderung investieren, können mit einer beträchtlichen Rendite rechnen, da ein höheres Maß an körperlicher Aktivität zu gesünderen und produktiveren Arbeitskräften und einem erfüllteren Leben für alle beiträgt.
Der Bericht enthält eine Zusammenfassung der nationalen Handlungskonzepte und Aktionspläne zur Bewegungsförderung in der EU. Er hebt die Bedeutung von Ansätzen hervor, die verschiedene Ressorts wie Gesundheit, Bildung, Sport, Stadtplanung und Verkehr einbeziehen.
Durch die Zusammenarbeit zwischen dem Referat für Sport der Europäischen Kommission und WHO/Europa wurde ein Mechanismus zur Unterstützung der Mitgliedstaaten und des europäischen Netzwerks für gesundheitsförderliche Bewegung (HEPA Europe) geschaffen. Um auf den erzielten Fortschritten aufzubauen und bestehende Herausforderungen anzugehen, empfiehlt der Bericht mehrere zentrale Maßnahmen, darunter:
Der Bericht von WHO/Europa hebt hervor, dass mehr Investitionen und politisches Engagement erforderlich sind, um die globalen Gesundheitsziele bis 2030 zu verwirklichen, einschließlich der Zielvorgabe 3.4 der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen - die Frühsterblichkeit aufgrund von nichtübertragbaren Krankheiten um ein Drittel zu senken.
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* Dieses Dokument wurde mit finanzieller Unterstützung durch die Europäische Kommission erstellt. Die darin enthaltenen Aussagen sind nicht als Wiedergabe der offiziellen Position der Europäischen Union zu verstehen.